Die
japanischen Behörden haben auf die neue Situation
bisher nicht reagiert.
Die
USA verlangen von Tokio die Auslieferung Fischers, weil
der Großmeister 1992 bei einem kommerziellen Schachmatch
in Jugoslawien gegen ein Wirtschaftsembargo verstoßen
hatte. Fischer hatte damals trotz des Embargos gegen
das Milosevic-Regime an dem Turnier in Sveti Stefan
an der montenegrinischen Adriaküste gegen seinen
alten Rivalen Boris Spasski aus Russland teilgenommen.
Bobby
Fischer hatte 1972 in Reykjavik einen legendären
Kampf um die Schach-WM gegen Boris Spasski gewonnen.
Er wurde damals auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges
in den USA als Held gefeiert und machte sich durch seine
attraktive Spielweise viele Freunde in Island. Diese
haben sich jetzt mit Erfolg dafür eingesetzt, dass
Fischer einen isländischen Pass bekommt. Dem einstigen
Schachhelden drohen nun bei Auslieferung an die USA
zehn Jahre Haft und 250.000 Dollar Strafe.